Das Leben ist ein Fest
Schamane Angaangaq taut Eis der Gedankenlosigkeit
Wald-Michelbach — Wer eine Religion erspüren will, muss sie von innen erfahren, ist Dr. Christoph Quarch überzeugt. Er hat den Schamanen und Ältesten der Inuit Angaangaq Angakkorsuaq aus Grönland für ein Wochenende im Odenwald-Institut gewonnen.
Angaangaq wird vom 16. bis 18. April 2010 mit den Teilnehmern traditionelle Zeremonien begehen, Lieder rezitieren, Weisheits-Geschichten der Eskimos erzählen und mit seiner Wind-Trommel Heilungs-Rituale durchführen. Verbunden mit kurzen Einführungen in die Kultur seines Volkes und in die Praxis des Schamanismus erfahren Interessierte: „Das Leben ist ein Fest!“
„Du musst lernen, das Eis in den Herzen der Menschen zu schmelzen“. Diesen Satz seiner Großmutter hat Angaangaq nie vergessen. Wie so viele andere Weisheiten seines Volkes auch, die ihm seine Mutter und Großmutter anvertraut haben — Frauen aus einer der ältesten indigenen Kulturen der Welt. Heute ist es Angaangaq`s großes Anliegen, den Sinn für Zeremonien, Feiern und Feste zu neuem Leben zu erwecken, um auf diese Weise, die Herzen der Menschen zu öffnen und das Eis der täglichen Gedankenlosigkeit aufzutauen. Auf diese Weise lehrt er heute, was er einst von seiner Großmutter lernte: „Das Leben ist eine Zeremonie in sich“.
So schmeckt der Sabbat
Bereits im März eröffneten Daniel Kempin und Diane Tifereth mit einem Wochenende zum Judentum die Veranstaltungsreihe „Gottes schöne Sprachen“. Die Teilnehmenden tauchten ein in die zeremonielle Vorbereitung des siebten Tages der jüdischen Woche: Gemeinsam begrüßten sie die „Braut Schabbat“, sie zündeten die rituellen Kerzen an und feierten die Kiddusch, den Segen über Brot und Wein. Vor allem aber wurde gesungen. Wieder und wieder, mit Freude und Inbrunst. Wer es vor diesem Wochenende noch nicht wusste, weiß es jetzt: Jüdische Spiritualität ist zu einem guten Teil Gesang.
Nach Judentum und Schamanismus eröffnen bis März 2011 an weiteren vier Wochenenden spirituelle Vertreter Erfahrungsräume der Religionen: Hinduismus, Buddhismus, Islam und Christentum. Nicht die Vermittlung von Wissen über die Religionen steht im Vordergrund, sondern das Hineinspüren in die lebendige Spiritualität und interreligiöse Begegnung. Jedes Seminarwochenende kann einzeln gebucht werden.
Informationen zu der Seminarreihe „Gottes schöne Sprachen“ können beim Odenwald-Institut unter Telefon 06207 605-0 oder im Internet unter www.odenwaldinstitut.de abgerufen werden.
Informationen, Fotos, Berichte und Aktivitäten zu Angaangaq gibt es unter www.icewisdom.com
Direkter Link zum Seminar „Schamansimus“:
http://www.odenwaldinstitut.de/seminardetailansicht_suche.php?sem_id=3215&show_kap_id[1]=&kategorie=&a=1&suchstring=Gottes schöne Sprachen
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Termine, Themen, Referenten:
Seminar 2 — Schamanismus, 16. bis 18. April 2010:
Life is a celebration in itself — Das Leben ist ein Fest“;
Referent: Angaangaq (Schamane und Ältester der Inuit, Grönland)
Seminar 3 — Hinduismus, 11. bis 13. Juni 2010:
“Alles ist mit allem verbunden“;
Referenten: Prof. Dr. Bettina Bäumer (Religionswissenschaftlerin, Salzburg/Varanasi/Indien), Manju Sundaram (Musikerin und Sängerin)
Seminar 4 — Buddhismus, 22. bis 24. Oktober 2010:
„Die edle Wahrheit; Referent: Thich Tien Son (Gründer und Abt des Klosters Phat Hue, Frankfurt/M)
Seminar 5 — Islam, 28. bis 30. Januar 2011:
„lailaha illa llah — Es gibt keinen Gott außer Gott“;
Referent: Bekir Alboga (Imam und Dialogbeauftragter der DITIB, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsch-türkische Integrationsstudien, Köln), Alev Naqiba Kowalzik (Psychologin, Musiktherapeutin und Musikerin, Bad Neustadt), Reza Maschajechi (Rezitator und Geschichtenerzähler)
Seminar 6 — Christentum, 18. bis 20. März 2011:
„Gott ist Mensch geworden, damit der Mensch göttlich werde“; Referent: Sebastian Painadath SJ (Priester und Meditationslehrer, Kalady/Indien)