Allsat und Axio-Net vermessen satellitengestützt Bau der Fehrmarnbelt-Querung

Anders als beim einfachen GPS-Navigationsgerät, das mit einer Genauigkeit von 1-5 Metern arbeitet, lassen sich mit den GNSS-Daten von Allsat und Axio-Net millimetergenau Koordinaten in Echtzeit bestimmen. Das Hochleistungsnavigationssystem empfängt die Daten mittels präzise positionierter Antennen. Die Software GNSMART des Partners Geo++, die die Signale mit den tatsächlichen Koordinaten abgleicht, korrigiert automatisch Fehler der Satellitensignale, da diese atmosphärisch bedingten Abweichungen unterliegen.

Jeweils zwei Referenzstationen haben AXIO-NET und ALLSAT bei Puttgarden auf der deutschen Ostseeinsel Fehmarn und bei Rødbyhavn auf der dänischen Insel Lolland installiert. Die Stationen ruhen auf tiefgründigen Fundamenten, sind unverrückbar und liefern damit die Referenzkoordinaten für eine zuverlässige und präzise Positionierung auf der zukünftigen Großbaustelle.

Das Referenznetz wurde im Februar 2010 fertig gestellt und in den Testbetrieb übernommen. Betreiber ist nun AXIO-NET. Das Netz wird die gesamte Großbaustelle permanent mit GNSS-Korrekturdaten vorsorgen und nach Fertigstellung der Querung noch mindestens weitere drei Jahre für Monitoringzwecke zur Verfügung stehen. Auftraggeber ist die Femern A/S, die eigens vom dänischen Verkehrministerium für die Planung der Fehmarnbelt-Querung gegründet wurde.

Bereits 2008 haben Deutschland und Dänemark als Anrainer den Staatsvertrag unterzeichnet und damit den Weg frei gemacht für die Fehmarnbelt-Querung. 2009 folgte die Ratifizierung in beiden Ländern. Projektiert ist neben der Querung auch die verkehrliche Anbindung im Hinterland. Das europäische Verkehrsprojekt soll den Personen- und Güterverkehr zwischen den die Metropolregionen Stockholm, Kopenhagen/Malmö, Hamburg und Berlin beschleunigen. Von den veranschlagten 5,6 Mrd. Euro Baukosten wird Dänemark 4,8 Mrd. Euro tragen.