Allg. Zeitung Mainz: Unmissverständlich / Kommentar zu Korruption und deutschen Gesetzen

Deutschlands Wirtschaft lebt zu einem guten Teil vom
Export ihrer hervorragenden Produkte und Dienstleistungen. Diese sind
so gut, dass die Kunden oft genug Schlange stehen, obwohl „Made in
Germany“ zumeist ziemlich teuer ist. Deutschland hat weltweit aber
auch deshalb einen exzellenten Ruf, weil es als Synonym für Recht und
Ordnung gilt. Ein Land, in dem eben nicht derjenige zum Zuge kommt,
der genug Geld auf den Tisch legt, oder jemanden kennt, der jemanden
kennt, der jemanden kennt… Deutschland hat also einen Ruf zu
verlieren. Doch offenbar versteht das Angela Merkels schwarz-gelbe
Riege nicht. Man darf gespannt sein, ob das jetzt anders wird,
nachdem sich gestern die Creme de la Creme der deutschen Manager
energisch zu Wort gemeldet hat. Denn ihnen werden heute selbst in
Ländern, in denen früher nur mit viel Geld für korrupte Politiker und
Beamte Aufträge an Land zu ziehen waren, bohrende Fragen gestellt:
zum Beispiel, wie es denn sein könne, dass Deutschland die
Unterschrift unter das Uno-Abkommen gegen Korruption seit Jahren
unter Hinweis auf eine „unklare“ Rechtslage in Deutschland
verweigere? In einem Land, in dem nahezu alles per Gesetz und/oder
Vorschrift so präzise geregelt ist, dass bewundernswerte
Rechtsicherheit herrscht, weigert sich die Politik, ein Abkommen zu
unterschreiben, das der Korruption, also einem veritablen Verbrechen,
zu Leibe rücken soll. Deutschland kann seinen guten Ruf verlieren.
Seit gestern ist das aus berufenem Mund so klar und
unmissverständlich ausgesprochen, dass niemand in Berlin sagen kann,
er habe es nicht gehört.

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Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
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