Allg. Zeitung Mainz: Prinzip Verantwortung / Kommentar zu Verschwendung bei den Krankenkassen

Amtliche Prüfer entdecken Haarsträubendes bei
Krankenkassen, denen es gegenwärtig nicht schlecht geht. Die alte
Weisheit lautet: Volle Kassen machen sinnlich. Vielleicht auch
leichtsinnig, oder gar leichtlebig mit Tendenz zum Schummeln oder
Schlimmerem?Größte Vorsicht und höchste Aufmerksamkeit sind weiterhin
angesagt, denn es geht um das sauer verdiente Geld der Versicherten.
Und die sind völlig zu Recht außer sich angesichts von
Geldverschwendung; sie erleben die Kassen oft als knauserig, müssen
manchmal um jeden Cent, um jede angebliche Extra-Leistung kämpfen.
Wasser predigen und Wein saufen, das ist immer übel. Wo kriminelle
Energie am Werke ist, wenn Geld zum Fenster hinaus fliegt, kann es
nur eine Antwort geben: die des Staatsanwalts. Wenn es um
Schlampigkeit oder Unvermögen geht, muss differenziert werden. Das
Arbeitsrecht ist generell behutsam bei der Frage, wann Bedienstete
für einen Schaden, den sie verursachen, haften, ihn aus eigener
Tasche ersetzen müssen. Das hat gute Gründe – allerdings nicht
unbegrenzt. Das Prinzip muss lauten: Je höher die Verantwortung und
das Salär, desto höher muss auch das Haftungsrisiko sein. Bei
Bankmanagern ist die Frage hoch aktuell. Ein sehr gängiges Prinzip:
Manche von ihnen haben auf Kosten ihrer Kunden wüst spekuliert,
enormen Schaden angerichtet, wurden geschasst, kassieren jedoch noch
riesige Abfindungen. So darf das nicht laufen, nirgends, auch nicht
im Bereich der Krankenkassen, wo es finanziell zwar überschaubarer
zugeht, wo aber für einen dubiosen zehnjährigen Mietvertrag doch auch
mal eben 13 Millionen über die Wupper gehen. Da muss akribisch
nachgeschaut werden, wer unterschrieben hat, und warum.

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
desk-zentral@vrm.de

Weitere Informationen unter:
http://