Die Diagnose Krebs muss dank medizinischen
Fortschritts und Früherkennung heute kein Todesurteil mehr sein. Aber
in zu vielen Fällen – 218.000 im Jahr – ist sie es leider immer noch
und sorgt in den betroffenen Familien für unsägliches Leid. Schon
deshalb muss jeder Vorstoß, diese tückische Krankheit rechtzeitig zu
entdecken und die Therapien zu verbessern, begrüßt werden. Die
Ausweitung der Vorsorge, ein Teil des aktuellen Gesetzentwurfes, ist
dabei für die Patienten am greifbarsten. Wenn die Krankenkassen
künftig regelmäßig zu mehreren Früherkennungen einladen werden, ist
es sehr wahrscheinlich, dass mehr Menschen teilnehmen und auch
mancher Vorsorge-Muffel oder die Vergesslichen einen Termin bei ihrem
Arzt vereinbaren. Selbst wenn es vereinzelt Kritik an
Vorsorgeuntersuchungen gibt, weil es mitunter zu Fehldiagnosen und
Komplikationen kommen kann, erhöht es doch in den meisten Fällen die
Heilungschancen, wenn ein Tumor früh entdeckt wird. Ohnehin gibt es
beim Thema Prävention in Deutschland noch eine Menge Luft nach oben,
nicht nur mit Blick auf Krebserkrankungen. Das geplante Krebsregister
hingegen wird, selbst wenn es Therapien verbessern hilft, für viele
Menschen zunächst ein sehr abstraktes Gebilde bleiben. Vor allem,
wenn es dabei bleibt, dass die Patienten die Daten nicht einsehen
können. Warum eigentlich nicht? Und schon jetzt ist klar: Die
Umsetzung, optimistisch für 2016 geplant, wird einige bürokratische
Hürden nehmen müssen. Für viele Krebspatienten werden die
angestrebten Verbesserungen zu spät kommen. Die Hoffnung ist, dass
sie anderen aber irgendwann helfen werden.
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Werner Wenzel
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