Der Name Troika stammt aus dem Russischen und
bedeutet ein Gespann mit drei Zugtieren. Die Idee der SPD, mit
einemDreiergespann in den Vorwahlkampf zu ziehen, hatte durchaus
Charme: Das Gespann repräsentierte eine breit aufgestelle Volkspartei
und bot die Chance, der mächtigen und populären Kanzlerin die Stirn
zu bieten. Doch die Stärke hat sich in Schwäche verwandelt, denn
mittlerweile haftet der Troika etwas Ängstliches, Zauderndes an. Wer
soll denn nun das Leittier im Wahlkampf werden? Unterhaltsam waren
die vergangenen Tage und Wochen allemal: Den Auftakt des großen
Sommerkinos machte Parteichef Gabriel mit einer Twitteroffensive
praktisch vom Wickeltisch aus, die mal wieder an den Nerven vieler
Genosse zerrte. Dann folgte die große Steinmeier-Sympathiewelle – den
Stein hatte der „Spiegel“ ins Wasser geworfen. Und jetzt die große
Medienoffensive des Safari-Heimkehrers Steinbrück. Das öffentliche
Getöse kann nicht überdecken:Die SPD befindet sich in der K-Frage in
einem Dilemma. Gabriel bleibt laut Umfragen zu unbeliebt und gilt
vielen als zu unstet. Steinbrück ist zwar seriöser und als
Ex-Finanzminister kompetent, aber vielen SPD-Landesverbänden nicht zu
vermitteln. Bliebe noch Steinmeier – hochseriös, kompetent,
ausgleichend. Allerdings hat der Mann mit den silbernen Haaren 2009
ein katastrophales Ergebnis eingefahren. Will die SPD noch einmal mit
dem selben Kopf gegen die selbe Wand? Wer es auch wird – die
Genossen können mit einer Entscheidung nicht mehr bis Januar, nach
der Landtagswahl in Niedersachen, zuwarten. Wie soll ein Kandidat den
künftigen Stürmen in Europa standhalten, wenn er sich jetzt schon als
Hasenfuß erweist?
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Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
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