D as Flottendienstboot der Bundesmarine „Oker“ nimmt
gerade Kurs auf Syrien. Es ist unbewaffnet, und seit gestern weiß
alle Welt davon, weil ein Wichtigtuer beim Bundesnachrichtendienst
meint, erzählen zu müssen, wie stolz er darauf sei, dass der BND und
damit Deutschland einen wichtigen Beitrag zum Sturz des Assad-Regimes
leistet. Statt das hochmoderne Spionageschiff nun sofort wenden zu
lassen, verbreitet sich ein Sprecher der Bundesmarine auch noch lang
und breit darüber, was diese „unbewaffnete Frühwarn-, Fernmelde-und
Aufklärungseinheit so alles kann. Wäre die Sache nicht so
bitterernst, man könnte herzhaft lachen über so viel Einfalt. Wer ein
unbewaffnetes Marineschiff in Krisengebiete schickt, riskiert das
Leben der Seeleute. Wer das auch noch laut und deutlich verkündet,
lädt den Feind geradezu ein, das Feuer zu eröffnen. Das
Schwesterschiff „Alster war im Januar schon kurz davor, mit der
syrischen Marine unliebsame Bekanntschaft zu machen. Das hätte
Warnung genug sein müssen, die Finger von solchen Abenteuern zu
lassen, zumal es weder den Aufständischen noch Briten oder
Amerikanern an Informationen über Assads Mörderbrigaden mangelt. Die
Art und Weise, wie sie mittlerweile selbst in nächster Nähe Assads
dessen wichtigste Ratgeber töten können, spricht Bände. Wer den
Syrern wirklich helfen will, sollte seinen Einfluss in Russland und
China geltend machen, statt unbewaffnete Schiffe in Marsch zu setzen.
Denn das Schicksal Assads wird allein dort entschieden und nicht vor
der Küste Syriens. Bundesverteidigungsminister de Maiziere sollte dem
Spuk schleunigst ein Ende machen, bevor auch nur ein deutscher
Seemann zu schaden kommt.
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