
Der Tierrechtsverein Peta wird am 20.08.2014 den Abgeordneten des
Deutschen Bundestags eine ca. 640000mal unterzeichnete
Online-Petition überreichen, durch die ein Verbot für die Haltung von
Wildtieren in Circusbetrieben herbeigeführt werden soll. Das
Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“ hat sich diese Kampagne
näher angeschaut und ist dabei zu erschreckenden Ergebnissen
gekommen. Nicht genug, dass Peta die Unterzeichner durch das Erwecken
falscher Eindrücke in die Irre geführt hat, auch die erstaunlich
große Zahl der Unterschriften wirft Fragen auf.
Kernstück der Kampagne ist das Video „Tyke“, mit dem Peta seit
einem Jahr im Internet um Unterschriften wirbt. Nach Auffassung des
Aktionsbündnisses handelt es sich bei diesem Video, in dem u. a. die
Geschichte des Elefanten „Tyke“ erzählt wird, um eine höchst
unseriöse Stimmungsmache. Auch die Homepage, auf der man sich das
Video anschauen und dann die Petition unterschreiben kann, enthält
zahlreiche äußerst fragwürdige Aussagen.
So wird dort u. a. behauptet, dass Elefanten im Circus nur die
Hälfte ihrer natürlichen Lebenserwartung erreichen. Diese Behauptung
ist falsch! Sie trifft weder für Asiatische noch für Afrikanische
Elefanten zu. Nach den Recherchen und Berechnungen des
Aktionsbündnisses sterben Asiatische Elefanten im Circus
durchschnittlich in einem Alter von 40,7 Jahren. Diese Zahl wurde
aufgrund aller registrierten Todesfälle im Circus Krone
(Deutschland), im Circus Knie (Schweiz) und im Circus Ringling (USA)
errechnet. Das durchschnittliche Sterbealter Asiatischer Elefanten in
freier Wildbahn beträgt dagegen nur 31 bis 35 Jahre (nach einer
Untersuchung, die der Elefantenspezialist Fred Kurt im
Yala-Nationalpark auf Sri Lanka durchgeführt hat). Die hohe
durchschnittliche Lebenserwartung von Elefanten im Circus zeigt, dass
die Tiere mit den Lebensbedingungen im Circus sehr gut zurechtkommen.
Doch nun zum Tyke-Video! Gleich am Anfang wird dem Betrachter
eingeredet, dass alle Tiere im Circus Wildfänge seien. Das Gegenteil
ist der Fall. Fast alle Circustiere stammen aus den Nachzuchten der
Circusse, Zoos und Safariparks und leben schon seit vielen
Generationen in Menschenobhut. Circustiere, die in menschlicher Obhut
geboren werden und aufwachsen, müssen keineswegs „gebrochen“ werden.
Für viel Empörung haben die zahlreichen Videosequenzen gesorgt, die
in die Handlung des Films eingebaut sind. Auffällig ist, dass in
vielen Sequenzen überhaupt keine Grausamkeiten im Umgang mit Tieren
zu sehen sind. Es sind vielmehr völlig harmlose Circusszenen, die
allerdings dadurch, dass sie zwischen Szenen mit Tierquälerei
eingebettet sind, ebenfalls als grausam wahrgenommen werden. Doch
damit nicht genug! Nach dem Eindruck des Aktionsbündnisses sind bei
mehreren Sequenzen Schlaggeräusche und Tierschreie eingespielt
worden, die es in Wirklichkeit an diesen Stellen nicht gegeben hat.
Zudem vermutet das Aktionsbündnis, dass die tierquälerischen
Sequenzen weder aus Deutschland, noch aus der jüngeren Vergangenheit
stammen, sondern aus weit entfernten Ländern und längst vergangenen
Zeiten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Tyke-Video die
Verhältnisse in einem Circus in keiner Weise korrekt wiedergibt –
schon gar nicht die Verhältnisse in einem deutschen Circus des Jahres
2014. Wegen der engen Verknüpfung des Videos mit der
Unterschriftenaktion stellt sich die Frage, ob die Unterschriften als
Votum für ein Wildtierverbot in Deutschland überhaupt eine Bedeutung
haben.
Und was hat man von der hohen Zahl der Unterschriften zu halten?
Vor ein paar Wochen sind Facebook-Kommentare aufgetaucht, in denen
sich Circusgegner damit brüsteten, die Petition mehrmals
unterschrieben zu haben. Computer-Experten haben herausgefunden, dass
man die Petition mit gefälschten Namen und gefälschten Email-Adressen
so oft unterschreiben kann, wie man will. Da sich unter den
Circusgegnern viele Fanatiker befinden, ist von dieser Möglichkeit
wahrscheinlich reichlich Gebrauch gemacht worden. Kann man die
Petition unter diesen Umständen noch ernst nehmen?
Deshalb bittet das Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“ die
Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die Petition nicht zur
Grundlage politischer Entscheidungen zu machen. Ferner bittet das
Bündnis die Abgeordneten, darüber nachzudenken, ob es angemessen ist,
dass eine Organisation, die eine so unseriöse und so fragwürdige
Kampagne durchführt, den Status der Gemeinnützigkeit genießt.
Pressekontakt:
Dirk Candidus,
Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“
Telefon:
0176/84627788
Weblinks:
http://www.Tiere-gehoeren-zum-Circus.de
http://www.facebook.com/AktionsbuendnisCircustiere
Email:
dirk.candidus@t-online.de