Aktenzeichen Einkauf: Die größten Compliance-Fallen lauern im Einkauf

Compliance und Haftungsrisiken betreffen nach der Meinung der
deutschen Unternehmen vor allem die Abteilung für Einkauf und
Beschaffung – noch vor dem Vertrieb und der Finanzabteilung. Obwohl
die Unternehmen Schadensfälle unbedingt vermeiden oder begrenzen (92
Prozent) und ihr Unternehmensimage verbessern wollen (63 Prozent),
verfügen heute noch immer über zwei Drittel der Unternehmen weder
über ein Compliance-Management-System noch über Lieferantenkodizes.
Das hat eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Demoskopie
Allensbach im Auftrag von Kerkhoff Consulting und der auf
Compliance-Fälle spezialisierten Kanzlei Kerkhoff Legal ergeben.
Diese Studie ist Grundlage für das neue Buch von Gerd Kerkhoff:
„Aktenzeichen Einkauf“ – mit einem Geleitwort des Präsidenten des
Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke.

„Kein Bereich im Unternehmen hat so viel mit Korruption,
unkonformen sozialen Standards und Betrugsversuchen zu tun – vor
allem auf internationalem Parkett“, sagt Gerd Kerkhoff, Vorsitzender
der Geschäftsführung von Kerkhoff Consulting. „Umso verwunderlicher
erscheint es, dass nur eine Minderheit der deutschen Unternehmen
einen Kodex erstellt hat, welcher auch seine Lieferanten auf
Regelbefolgung festlegt.“ Bei Unternehmen mit einem Umsatz unter 250
Mio. Euro sind es nach der Allensbach-Untersuchung sogar nur 31
Prozent der Firmen, die einen solchen Kodex erstellt haben.

Selbst bei den Unternehmen, die einen Lieferantenkodex eingeführt
haben, wird dieser nicht in all seinen Möglichkeiten genutzt. So
haben nicht einmal ein Drittel der Unternehmen den Kodex in die
eigenen AGB (Allgemeine Geschäftsbestimmungen) integriert. 67 Prozent
der Unternehmen lassen ihre Lieferanten den Kodex gegenzeichnen.
Immerhin: 86 Prozent der Unternehmen mit Lieferantenkodex
kontrollieren nach eigener Angabe, ob die Regeln des Kodex auch
befolgt werden. Dazu bedient sich aber nur ein Drittel auch externer
Hilfe, um eine neutrale Betrachtung zu erhalten.

„Besonders fortschrittlich sind Unternehmen, die sogar die
Begebenheiten ihrer unterschiedlichen Lieferantenländer in den
Kodizes berücksichtigen“, sagt Sabrina Keese. Keese ist Partnerin bei
Kerkhoff Legal und Co-Autorin von „Aktenzeichen Einkauf“. Aber:
Gerade einmal ein Fünftel berücksichtigt die Länderspezifika. „Diese
Unternehmen sind echte Vorreiter“, sagt Keese. „Sie verhindern auf
diese Art und Weise, dass sie für die Probleme ihrer Lieferanten –
zum Beispiel aufgrund von Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung –
haftbar gemacht werden können. Sie haben zudem die Möglichkeit, diese
Sicherungsmaßnahmen auch ihren Kunden darzustellen, um die eigene
Marke als ein faires Unternehmen zu stärken“.

Während ein Lieferantenkodex ein Unternehmen gegen äußere Risiken
absichert, hilft ein Compliance-Management-System dabei, auch intern
keine rechtlichen Fehler zu begehen. „Manager und Einkäufer wissen
manchmal gar nicht, gegen welche rechtlichen Regelungen sie gerade
verstoßen“, sagt Gerd Kerkhoff. „Wenn ein Einkäufer abends mit seinen
Kollegen anderer Firmen am Stammtisch sitzt und sich austauscht, kann
aus einem solchen Gespräch unerwartet schnell ein kartellrechtlicher
Verstoß werden. Und wenn das zur Anklage und Verurteilung kommt, kann
das ein Unternehmen schnell an den Rand einer Insolvenz bringen.“

Obwohl sich die Unternehmen dessen bewusst sind, sagt über die
Hälfte der Firmen, dass die Einführung eines
Compliance-Management-Systems zu viel Aufwand bedeuten würde. Sabrina
Keese: „Unternehmen ist die Einführung eines
Compliance-Management-Systems häufig zu teuer. Dabei kalkulieren
diese Unternehmen aber nicht, welche Kosten auf sie zukommen, wenn
sie später juristisch belangt werden. Und auch der einzelne Manager,
der heute persönlich für rechtliche Verstöße haftbar gemacht werden
kann, sollte sich stets bewusst sein, dass er manchmal vielleicht
sogar illegal handelt, ohne es zu wissen.“

Das neue Buch „Aktenzeichen Einkauf – Mit Compliance
Haftungsrisiken für Unternehmen und Management minimieren“ erläutert
anhand konkreter Beispiele sowohl die lauernden Gefahren, als auch
wie man diesen als Manager und Unternehmen durch den Aufbau von einem
Compliance-Management-System und Lieferantenkodizes entgegentreten
kann. Das Buch ist ab dem 9. November 2011 im Buchhandel verfügbar.
Autoren: Gerd Kerkhoff, Gregor van Ackeren, Frank Blasius, Matthias
Hoff, Sabrina Keese, Nicole Teresiak. ISBN: 978-3527506484, Wiley
Verlag GmbH & Co. KGaA.

Ãœber die Studie:

Im Auftrag von Kerkhoff Consulting und der Kanzlei Kerkhoff Legal
hat das Institut für Demoskopie Allensbach 253 Unternehmen
hinsichtlich ihres Umgangs mit dem Thema „Compliance“ befragt. Ein
Drittel der befragten Unternehmen hatte dabei eine Unternehmensgröße
von unter 100 Mio. Euro Jahresumsatz, ein weiteres Drittel eine Größe
von 100 Mio. Euro bis 500 Mio. Euro Jahresumsatz und ein letztes
Drittel von mehr als 500 Mio. Euro Jahresumsatz. Ansprechpartner für
die Interviews waren Geschäftsführer (25 Prozent), Leiter der
Rechtsabteilung (16 Prozent), Leiter der Personalabteilung (11
Prozent), Leiter der Compliance-Abteilung (10 Prozent) oder andere
leitende Angestellte (38 Prozent).

Ãœber Kerkhoff Consulting:

Kerkhoff Consulting ist der Qualitätsführer der
Beratungsunternehmen für Einkauf und Supply-Chain-Management. Die
Wirtschaftswoche hat Kerkhoff Consulting in den Jahren 2011 und 2010
den Award „Best of Consulting“ in der Kategorie
Supply-Chain-Management verliehen. 2009 ist Kerkhoff Consulting von
der Fachzeitschrift CAPITAL mit dem Titel „Hidden Champion des
Beratungsmarktes“ ausgezeichnet worden. Keine andere Beratung für
Einkauf und Supply-Chain-Management hat bisher alle drei Titel
gewonnen.

Die Unternehmensberatung hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf und ist
weltweit in zehn Ländern vertreten. Kerkhoff Consulting berät vor
allem Kunden aus dem Mittelstand sowie aus Konzernen und der
Öffentlichen Hand. Die Projekte von Kerkhoff Consulting zeichnen sich
durch ihre hohe Umsetzungsorientierung aus: Die Arbeit der Berater
endet nicht bei der Präsentation eines Konzeptes, sondern erst dann,
wenn dieses vollständig beim Kunden implementiert worden ist.

Das Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC) am
Lehrstuhl für Logistikmanagement der Universität St. Gallen bringt
Theorie und Praxis in Einkauf und Supply Chain Management zusammen.

Ãœber Kerkhoff Legal:

Kerkhoff Legal LLP ist eine Anwaltskanzlei mit Sitz in Düsseldorf.
Die Anwälte von Kerkhoff Legal beraten ihre Mandanten vorwiegend zum
Thema Compliance und zur Vermeidung von Haftungsrisiken sowie in
Rechtsfragen rund um den Unternehmensbereich Einkauf. Die Kanzlei ist
ein Partnerunternehmen von Kerkhoff Consulting, dem Qualitätsführer
der auf die Themen Einkauf und Supply-Chain-Management
spezialisierten Unternehmensberatungen.

Diese Zusammenarbeit ermöglicht eine bisher am Markt nicht
dagewesene Verschmelzung von Projekten im Einkaufsmanagement und
juristischer Beratung. Das bedeutet: Während Berater von Kerkhoff
Consulting den Einkauf aus betriebswirtschaftlicher Sicht unter die
Lupe nehmen, prüfen die Anwälte von Kerkhoff Legal alle juristischen
Risiken, die eine Einkaufsabteilung birgt.

Der Unterschied zu anderen Anwaltskanzleien: Alle Anwälte von
Kerkhoff Legal kennen die Prozesse im Einkauf im Detail. Sie arbeiten
über das gesamte Projekt hinweg beim Kunden vor Ort – und sorgen so
dafür, dass ihre juristischen Texte später nicht nur in Ordnern
abgelegt, sondern nach einem Projekt von den Mitarbeitern der
Einkaufsabteilungen wirklich gelebt werden.

Pressekontakt:
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Kerkhoff Consulting GmbH
Christian Pfeiffer
Partner, Leiter Unternehmenskommunikation

Tel.: +49 (0)211 / 62 180 61- 0
c.pfeiffer@kerkhoff-consulting.com

Weitere Informationen unter:
http://