Afghanistan: Shelter Now ruft zu deutlich verstärkter Entwicklungshilfe auf / Schwerpunkte Landwirtschaft und Bildung – Erinnerung an Entführung vor 10 Jahren

Zu einer deutlichen Erhöhung der
Entwicklungshilfe für Afghanistan ruft das internationale christliche
Hilfswerk Shelter Now auf. „Wenn das ausländische Militär abzieht,
muss die zivile Aufbauhilfe verstärkt werden“, sagt der deutsche
Shelter Now-Direktor Udo Stolte. Dafür könnten freiwerdende
Rüstungsausgaben verwendet werden. „Die Afghanen wollen Frieden, eine
sichere Existenz und gute Zukunftsperspektiven“, so Stolte. Gerade
kleinere Hilfsorganisationen, die unmittelbar mit den Familien
arbeiteten, leisteten hier einen wertvollen Beitrag.

Der Shelter Now-Direktor äußerte sich zehn Jahre nach der
Entführung von 24 Shelter-Now-Mitarbeitern in Afghanistan am 3./5.
August 2001, darunter vier Deutschen. Sie wurden unter der
vorgeschobenen Anschuldigung verbotener christlicher Missionierung
verhaftet. Die Verhaftung stellte sich als Geiselnahme seitens des
Taliban-Regimes heraus, das damit der Kriegsdrohung der USA nach den
Anschlägen vom 11. September entgegentreten wollte. Im November
wurden die Mitarbeiter in einer dramatischen Aktion befreit.

Seit Sommer 2002 arbeitet das Hilfswerk wieder mit den Menschen in
Afghanistan. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Trinkwasser,
Gesundheit, Bildung/Erziehung und Landwirtschaft. In den „Dörfern der
Hoffnung“ wird der Anbau von Obst und Wein vorangetrieben. Mit
Kleinkrediten fördert das Hilfswerk den Aufbau des Viehbestands in
Dörfern und bei Hirtenvölkern. In einer Agrarkooperative in Herat
bauen die Familien Getreide, Obst und Gemüse für den Eigenbedarf an
und erzielen mit dem Verkauf der Überschüsse zusätzliches Einkommen.
In Kabul betreibt Shelter Now eine Grundschule für Mädchen und Jungen
aus verschiedenen Volksgruppen und eine Gehörlosenschule mit
Berufsausbildung, ebenso seit kurzem ein Blindenzentrum mit ähnlichem
Ansatz.

„Je mehr Menschen ihre Existenz selbständig sichern und ein
zufriedenes Leben führen können, desto friedlicher und stabiler wird
auch die afghanische Gesellschaft. Das ist unsere Hoffnung“, so Udo
Stolte. Die Herausforderung sei jedoch immens. „Die Geberländer
sollten ihr Engagement jetzt verstärken, denn die Hilfswerke müssen
den Afghanen noch geraume Zeit zur Seite stehen.“

Achtung Redaktionen: Die 2001 entführte Shelter-Now-Mitarbeiterin
Margit Stebner steht am 9. und 10. August 2011 in Braunschweig für
Interviews zur Verfügung. Bitte Terminvereinbarungen vorab unter
Telefon 0531/88 53 95 7.

Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit
Koordinierungsbüro in Deutschland. Seit 1983 ist es in Pakistan unter
dem Namen „Shelter Now International Pakistan“ und seit 1988 in
Afghanistan als „Shelter Now International Afghanistan“ tätig. Der
Name der Organisation in Deutschland lautet „Shelter Now Germany
e.V.“. Shelter Now finanziert seine Hilfsaktionen zu einem großen
Teil aus privaten Spenden. Die effiziente und projektbezogene
Verwendung der Mittel wird Shelter Now durch das Deutsche
Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel
bescheinigt.

Spendenkonto: Kontonummer 2523058, Norddeutsche Landesbank, BLZ
250 500 00

Pressekontakt:
Shelter Now Germany e.V., Waisenhausdamm 4, 38100 Braunschweig,
Telefon: 0531/88 53 95-7, Telefax: 0531/88 53 95-9, info@shelter.de,
www.shelter.de