Der Chef des Hohen Friedensrates und früherer Präsident Afghanistans, Burhanuddin Rabbani, ist am Dienstag bei einem Bombenanschlag in Kabul getötet worden. Der Leiter der Kabuler Kriminalpolizei, Mohammad Zahir, bestätigte am Nachmittag entsprechende Medienberichte. Ein unbekannter Selbstmordattentäter hätte seine Sprengweste gezündet und Rabbani getötet. Mindestens zwei weitere Personen wurden verletzt, darunter ein enger Berater Rabbanis. Zum Zeitpunkt der Explosion soll sich Rabbani in seinem Haus mit Vertretern der Taliban getroffen haben. Es ist noch nicht klar, wer den Anschlag verübt hat. Möglich sei auch, dass einer seiner Leibwächter die Bombe gezündet habe. Bislang hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Präsident Hamid Karsai, der wenige Stunden vor dem Anschlag auf der UNO-Vollversammlung in New York gesprochen hatte, kehrte umgehend in sein Land zurück. Der Hohe Friedensrat war von Karsai ins Leben gerufen worden, um Friedensverhandlungen mit den Taliban zu führen. Der Anschlag wird als schwerer Schlag für Karzais Friedensbemühungen gesehen und schürt erneute Zweifel an der Sicherheitslage in Kabul. Rabbani zählte zu einer Gruppe Mudschahedin die in den 1980ern gegen die Armee der damaligen Sowjetunion im Land kämpfte. Von 1992 bis 1996 war er afghanischer Präsident, bevor die Taliban das Land übernahmen. Nach dem Sturz der Taliban führte Rabbani die Nordallianz.
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