Acht Fragen, die Sie sich am Endes eines Jahres in Sachen Glück stellen sollten

Acht Fragen, die Sie sich am Endes eines Jahres in Sachen Glück stellen sollten
 

Mit dem Glück ist das so eine Sache. Haben wir es, merken wir es oft nicht. Oder erst, wenn es vorbei ist. Haben wir es nicht, jagen wir ihm hinterher. Beide Situationen lassen uns durch das Leben hetzen. Gerade zu Weihnachten legen wir noch einen Zahn zu. Bis wir unter dem Weihnachtsbaum sitzen und vor Erschöpfung das Glück nicht merken oder genießen oder und so hohe Erwartungen haben, dass wir es uns selbst verderben. Was hilft? Inne halten. Und sich einige interessante Glücksfragen stellen.

Frage 1: Haben Sie das Bestmögliche für Ihr Glück getan?
Wenn dem so ist – und dabei zählen nur Ihre eigenen Maßstäbe – dann ist es völlig egal, wie dieses Jahr zu Ende geht. Denn auch Missglücktes oder Unerwartetes zählt dazu. Nicht nur Gelingendes und Einfaches. Ich kann dies bejahen. Die Liste der Erfahrungen wird klar von dem Geglückten angeführt. Denn ich habe gehandelt und freue mich, Ihnen die Fragen meiner Kollegen aus unserer ersten Blogparade zum Thema Glück im deutschsprachigen Raum präsentieren zu können. Dies zu organisieren war das Glück der Gemeinschaft. Sie können unsere Fragen als Leitfaden für einen persönlichen Jahresrückblick nutzen. Für sich, oder gemeinsam mit anderen.
Sie werden sehen, auch wir, die wir uns beruflich mit dem positiven Blick auf die Welt befassen und anderen das Glück vermitteln, haben die gleichen Fragen, Hindernisse und Stolpersteine wie Sie. Was zählt ist die Kunst, die Perspektive immer wieder zu ändern. Die Wissenschaft sagt dazu die Priorisierung des Positiven. Das Schwieri-ge, Unerwartete, Unglückliche realistisch zu sehen und ins Verhältnis zu dem immer in größerer Menge vorhandenen Positiven zu setzen.

Frage 2: Geht´s auch ohne Glück?
fragt Sie Karl Allmer, Veränderungsexistenzialist und Lebenskünstler. „Glück ist ein sehr großes Wort. Die Erwartungshaltung, die wir an dieses Wort stellen, ist schier unglaublich. Wir sind ständig auf der Suche danach, möchten es immer erleben. Und es ist auch kein Wunder, suggeriert uns doch die Werbung täglich, Glück ist ganz einfach zu haben. Wie alles Dasein in der Natur, so besteht auch das menschliche Leben aus Polarität. Beziehe deshalb die Gegensätze des Lebens mit ein in dein Leben – schließe Freundschaft mit Ihnen.“

Frage 3: Welchen Preis hat Glück?
Die Antwort von Christina Grübl, Happiness & DIY Bloggerin, heißt Geduld! „Glück kommt nicht auf Knopfdruck. Das Glück kommt zu denen, die geduldig sind und warten können. Was mir als extrem ungeduldigen Menschen nicht gerade gelegen kommt. Aber mit dem Glück ist es leider so wie mit vielen anderen Dingen im Leben: Alles hat seine Zeit. Wenn man dem Glück nachjagt, treibt man es immer vor sich her. Glück ist etwas, das aus sich selbst heraus entstehen muss. “

Frage 4: Wie realistisch ist Ihr Glückskonzept?
Fragt „Glücksministerin“ Gina Schöler. „Denn: Es kommt immer anders als man denkt. Oder heißt es nicht viel eher: Es kommt immer anders, wenn man denkt? Oft strukturieren wir alles so sehr, dass wir vor lauter Plänen und Terminen vergessen, dass das wahre Leben einfach so an uns vorbeizieht, wir es verpassen, uns entwöhnen oder vor lauter Gedanken die Gefühle vernachlässigen. Doch das Leben lässt sich nicht auf einem Reißbrett zeichnen und haarge-nau vorausplanen.

Wir sollten unsere Vorstellung und die Erwartung an das perfekte Leben, das allumfassende Glück auf eine realistische Ebene bringen und wahrnehmen, was ist – samt allen Facetten, die zum wahren Leben eben dazugehören. Nur so können wir wahrhaftig reflektieren und uns be-wusst entscheiden, wie wir mit den verschiedenen Lebensphasen umgehen können.

Frage 5: Wo verlassen Sie die Komfortzone, um glücklich zu sein
fragt Michael Tomoff, Dipl. Psychologe und Trainer für Positive Psychologie oder anders gefragt, was lernen Sie gerade? „Wenn Sie bereit sind, kurzfristig ein wenig mehr Stress auszuhalten, können Sie langfristig stark vom Glück überrascht werden. Studienteilnehmer, die Zeit mit Aktivitäten verbrachten, die ihre Kompetenz erhöhten, ihr Bedürfnis nach Autonomie erfüllten oder ihnen halfen, sich mit anderen zu verbinden, berichteten von einem verminderten Glück im Moment, während sie Ihr Glücksgefühl auf stündlicher und täglicher Basis erhöhten.“

Frage 6: Wie zerdenken Sie Ihr Glück?
Dr. Katharina Tempel – Glücksdetektiv und Expertin für Positive Psychologie befasst sich mit Glücksvernichtern wie dem Grübeln. „Beim Grübeln laufen in unserem Kopf fortwährend Ge-dankenspiralen ab, wie z.B.: „Was hat er damit wohl gemeint?“,
„Hätte ich anders reagieren sollen?“. Statt Antworten zu finden drehen sich die Gedanken beim Grübeln im Kreis. Grübeln hat also tatsächlich meist nur einen Effekt: Es führt dazu, dass wir uns schlecht fühlen. Ein glückliches Leben zu führen ist nicht möglich, solange wir uns täglich über unsere Gedanken in Angst und Schrecken versetzen. Die wichtigste Erkenntnis dabei: Gedanken sind etwas grundsätzlich anderes als die Realität!“

Frage 7: Haben Sie sich die Erlaubnis zum Glück gegeben?
Christin Prizelius ist Wirtschaftspsychologin und plädiert für die Erreichbarkeit des Glücks. „Meinen Glaubenssätzen nach zu urteilen, durfte ich eine lange Zeit mein Glück immer nur mit etwas Unerreichbarem verbinden, etwas, was ganz weit entfernt in der Zukunft lag. Wenn ich erst dies oder das erreicht hätte, oder wenn dies oder jenes erledigt wäre, dann… dann stellt sich für mich bestimmt ein Glücksgefühl ein. Das Glücksempfinden war für mich also leider immer mit dem Erbringen von Leistungen verbunden. „Zum Glück“ konnte ich aber mit der Zeit lernen, dass es anders geht – und sein darf. „

Frage 8: Wann übersehen Sie Ihr Glück?
Der Wirtschaftsjournalist Markus Hofelich setzt auf das Einfache so schwere: Achtsamkeit und Dankbarkeit. „Häufig sind wir uns der positiven Momente, die jeder Mensch in seinem Leben täglich erfährt, gar nicht bewusst. Im Alltagsstress gefangen verlieren wir uns oft in Gedanken an gestern und morgen und vergessen das Leben zu leben, wie es wirklich stattfindet: in der Gegenwart. Und vieles Positive nehmen wir als selbstverständlich hin oder beachten es gar nicht, bis wir es verlieren – erst dann wird uns der wahre Wert schmerzlich bewusst. Deswegen liegt ein wichtiger Schlüssel zum Glück darin, die positiven Aspekte und Erlebnisse unse-res Lebens auch wirklich wahrzunehmen und dankbar dafür zu sein. „
Alle Beiträge der Glücks Blogparade vom 24. bis 31.12 2018 finden Sie hier: