– Exportbeschränkungen von 450 auf 1000 in nur zwei Jahren mehr
als verdoppelt
– Bei Seltenen Erden droht Rohstoffklemme
– Zugang zu Rohstoffen zum G20-Thema machen
„Bundesregierung und EU-Kommission müssen im Interesse der
Existenzfähigkeit der Unternehmen in Deutschland auf eine schnelle
Lösung der von einigen Ländern verfügten Exportbeschränkungen bei
Seltenen Erden drängen. Die Sicherung der Rohstoffbasis ist längst zu
einem geopolitischen Problem geworden.“ Das sagte BDI-Präsident
Hans-Peter Keitel auf dem 3. BDI Rohstoffkongress am Dienstag in
Berlin. „Wenn wir nichts gegen den politisch verursachten Mangel bei
wichtigen Rohstoffen tun, werden unsere Wertschöpfungsketten brechen.
Das ist eine Gefahr für unser Industrieland.“
Die Zahl der weltweiten Exportbeschränkungen auf Rohstoffe stieg
laut BDI von 450 im Jahr 2008 auf etwa 1.000 im Jahr 2010: Damit
haben sich die Exportbeschränkungen in nur zwei Jahren mehr als
verdoppelt. Am Beispiel der Seltenen Erden kritisierte Keitel, dass
China den Export aus ganz eigennützigen industriepolitischen Gründen
massiv beschränkt habe.
„Die Verfahren der Welthandelsorganisation WTO sind zu
langwierig“, betonte Ulrich Grillo, Vorsitzender des BDI-Ausschusses
Rohstoffpolitik und Vorsitzender des Vorstands der Grillo-Werke AG.
„Es ist wichtig, dass die Bundesregierung Handelsbeschränkungen bei
Rohstoffen mehr Gewicht in den bilateralen Gesprächen mit den
betreffenden Ländern gibt. Wir unterstützen auch das Vorhaben der
Bundesregierung, den gleichberechtigten und fairen Zugang zu
Rohstoffen zum Thema der G20 zu machen.“ Auf diesem Weg könne der
Gefahr einer Eskalation politischer Eingriffe in den Handel mit
Rohstoffen begegnet werden.
„Die Rohstoffstrategie der Bundesregierung ist eine wichtige
Grundlage, um den politischen Beschränkungen der Rohstoffsicherheit
wirksam zu begegnen“, sagte Grillo. Mit der Entwicklung der Strategie
sei eine wichtige Forderung des BDI erfüllt worden. „Die
Bundesregierung muss die Strategie nun rasch und ganzheitlich, also
über die Ressortgrenzen der Ministerien hinaus, umsetzen und sie
wirksam mit der EU-Rohstoffinitiative und der Politik der
Bundesländer verzahnen“, forderte Grillo.
Bereits zum dritten Mal veranstaltet der BDI seinen
Rohstoffkongress. Im engen Dialog mit der Bundesregierung und unter
Teilnahme u.a. von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle,
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel sowie dem Generaldirektor der
Welthandelsorganisation, Pascal Lamy, erörtern Experten
Strategieansätze für eine Weiterentwicklung der Rohstoffpolitik
Deutschlands und der EU.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.bdi.eu/download
_content/EnergieUndRohstoffe/BDI_Rohstoffsicherheit.pdf
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