2+Leif: Gesundheitsstaatssekretär Bahr kritisiert CDU-Vorschläge zur Bekämpfung des Ärztemangels auf dem Land

Der Staatssekretär im
Bundesgesundheitsministerium, Daniel Bahr (FDP) hat die von der
CDU-Bundestagsfraktion am Montag vorgelegten Vorschläge zur
ärztlichen Versorgung auf dem Land kritisiert. In der SWR-Talkshow
„2+Leif“ sagte Bahr am Montagabend „Ich sehe da einiges kritisch.“
Bahr bemängelte insbesondere den bürokratischen Ansatz der Pläne des
CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn , um mehr Ärzte für die Arbeit im
ländlichen Raum zu gewinnen: „Wenn wir jetzt irgendwo ein Problem
haben, dann haben wir schon sehr viel Planwirtschaft und sehr viel
Regulierung. Da versucht man, de-facto Leute hinzuzwingen. Wenn man
das jetzt noch kleinteiliger macht und noch bürokratischer, dann ist
das Ergebnis nicht besser.“

Im SWR Fernsehen fügte der FDP-Vorsitzende von Nordrhein-Westfalen
hinzu: „Wenn man als Person nicht in der Regierungsverantwortung ist,
dann kann man auch ein bisschen freier schreiben. Dann muss nicht
alles Hand und Fuß haben und nachher im Gesetzblatt stehen. Mancher
Politiker kann so was für die Zeitung schreiben, als Staatssekretär
muss ich das schreiben, damit es im Gesetzblatt steht.“

Der Vorsitzende des Verbands der Ersatzkrankenkassen (vdek),
Thomas Ballast, bestritt hingegen ebenfall im SWR, dass es überhaupt
einen signifikanten Ärztemangel gebe. In „2+Leif“ sagte er: „Wir
haben in Wahrheit eine ärztliche Überversorgung. Wir haben 25.000
Ärzte zuviel und 800 Arztstellen, die im Moment unbesetzt sind.“ Im
SWR warnte Ballast davor, den angeblichen Mangel durch eine höhere
Vergütung der Ärzte zu bekämpfen: „Man muss aber aufpassen, dass man
jetzt nicht der Ärzteschaft insgesamt aufsitzt, die diese
Ärztemangeldiskussion zu transportieren versucht, um daraus
Honorarforderungen zu generieren.“

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Peter Bergmann SWR Fernsehen 2+Leif 0173/6168655