Zum Abschluss der dritten Weltkonferenz zum Thema
Katastrophenvorsorge, die vom 14. bis 18. März 2015 im japanischen
Sendai stattfand, kommentieren Mitgliedsorganisationen von Aktion
Deutschland Hilft die Ergebnisse der neuen Strategie zur Reduzierung
von Katastrophenrisiken. „Es ist vorrangig, dass sich die
Staatengemeinschaft auf eine globale Strategie und gemeinsame
Maßnahmen geeinigt hat, um die Risiken von Naturkatastrophen zu
verringern“, sagt Bernd Pastors, Vorstandsvorsitzender von Aktion
Deutschland Hilft. „Größere Investitionen in die Katastrophenvorsorge
sind allerdings dringend nötig, denn die geplanten Gelder werden
nicht ausreichen, wenn die Klimaerwärmung nicht unter zwei Grad
bleibt.“
Die Dringlichkeit der Finanzierung betonen auch die Johanniter:
„Wir hoffen, dass durch die Konferenz das Thema Katastrophenvorsorge
und seine Bedeutung besonders für die arme Bevölkerung in den
Partnerländern immer bekannter wird und verstärkt Gelder dafür
bereitgestellt werden – nicht erst nach einer Katastrophe. Nur so
können wir Menschenleben, Infrastruktur und die Wirtschaft eines
Landes erhalten. Gerade der Zyklon Pam, der zeitgleich zur Konferenz
auf Vanuatu schwere Verwüstungen angerichtet hat, zeigt, dass wir
stärker in sturm- und erdbebensichere Häuser, verbesserte
Infrastruktur und Katastrophenschutzeinheiten investieren müssen. Das
Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden hätte geringer sein können“, sagt
Jutta Meissner, Fachbereichsleiterin für Südostasien und
Lateinamerika bei der Johanniter-Auslandshilfe. Harry Donsbach,
Abteilungsleiter Humanitäre Hilfe bei World Vision, bemängelt, dass
seitens der reichen Länder die Zusagen für die Umsetzung der Ziele
immer weiter verwässert wurden. „Die Industrieländer sind wenig
glaubwürdig, wenn Ziele proklamiert werden, unsere Regierungen aber
kaum gewillt sind, dafür Gelder bereitzustellen. Damit werden die
Aussichten für bei Katastrophen besonders gefährdete Menschen nicht
verbessert.“
Die sieben Ziele, die durch das nun verabschiedete Rahmenwerk in
den nächsten 15 Jahren erreicht werden sollen, sind: Signifikante
Reduzierung der Todesrate bei Katastrophen, signifikante Reduzierung
der Betroffenen, Reduzierung der wirtschaftlichen Schäden in Relation
zum Bruttoinlandsprodukt, signifikante Verringerung der Schäden an
Infrastruktur und öffentlichen Einrichtungen inklusive Gesundheits-
und Bildungseinrichtungen, eine bis 2020 wachsende Anzahl an Ländern
mit Strategien zu nationaler und lokaler Risikovorsorge, verbesserte
internationale Kooperation und verbesserter Zugang zu
Frühwarnsystemen und besseres Verstehen von
Katastrophenvorsorgerisiken.
Im Fall einer Katastrophe sind es bedürftige Kinder und
Jugendliche, alte und kranke Menschen, Frauen und Menschen mit
Behinderung die besonderen Schutz benötigen. Martin Kunstmann, der
für den Arbeiter-Samariter-Bund in Sendai war, unterstreicht „Nur
wenn alle Menschen in von Naturkatastrophen betroffenen Regionen
beteiligt und involviert sind, funktioniert die Katastrophenvorsorge
effektiv. Als Gründungsmitglied des –Disability Inclusive DRR
Netzwerks– setzt sich der ASB daher für die Stärkung besonders
gefährdeter Bevölkerungsgruppen, wie beispielsweise Menschen mit
Behinderung, ein.“ Auch Malteser International gehört zu diesem
Netzwerk und betont die Bedeutung von Familien für die Minimierung
von Katastrophenrisiken.
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
Aktion Deutschland Hilft ist das 2001 gegründete Bündnis von
deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre
Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die
beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der
humanitären Hilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit
weiter zu optimieren. Unter dem gemeinsamen Spendenkonto 10 20 30 bei
der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen
Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte und dem Deutschen
Spendenrat angehörige Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im
Katastrophenfall auf. www.aktion-deutschland-hilft.de
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