Im zweiten Quartal 2010 wurden dem Statistischen
Bundesamt (Destatis) rund 27 400 Schwangerschaftsabbrüche in
Deutschland gemeldet und damit 1,2% oder gut 300 weniger als im
zweiten Quartal 2009.
Knapp drei Viertel (73%) der Frauen, die Schwangerschaftsabbrüche
durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 15% zwischen
35 und 39 Jahren. Fast 8% der Frauen waren 40 Jahre und älter. Der
Anteil der unter 18-Jährigen betrug 4%. 40% der Schwangeren hatten
vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt.
97% der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der
Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische
Indikationen waren in 3% der Fälle die Begründung für den Abbruch.
Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (71%) wurden mit der
Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt. Bei 15% der
Schwangerschaftsabbrüche wurde das Mittel Mifegyne® verwendet.
Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant (rund 97%), und zwar
zu 79% in gynäkologischen Praxen und zu 18% ambulant im Krankenhaus.
6% der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in
dem sie nicht wohnten.
Um Aussagen über die längerfristige Entwicklung der
Schwangerschaftsabbrüche zu treffen, sind die vorhandenen
Jahresergebnisse besser geeignet, da man diese üblicherweise in
Beziehung zur Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter und der
Geborenen setzt.
Detaillierte Informationen zu den Schwangerschaftsabbrüchen sind
kostenfrei in der GENESIS-Online Datenbank über die Tabellen zur
Schwangerschaftsabbruchstatistik (23311) abrufbar.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Hans-Jürgen Heilmann,
Telefon: (0611) 75-8154,
E-Mail: schwangerschaftsabbrueche@destatis.de
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de