Das Sanierungs- und Sparprogramm für den
Warenhauskonzern Karstadt nimmt Formen an. Wie die Westdeutsche
Allgemeine Zeitung (WAZ, Dienstagausgabe) aus Verhandlungskreisen
erfuhr, sind die Gespräche der Unternehmensleitung mit
Arbeitnehmervertretern zum Teil schon weit fortgeschritten. Geplant
seien unter anderem Altersteilzeit- und Abfindungsangebote, eine
Transfergesellschaft zur Umschulung von Karstadt-Beschäftigten sowie
Modelle für die Rente mit 63. In einem nächsten Schritt soll es um
einen Sozialplan gehen.
Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt warnte die Karstadt-Führung
davor, „auf Kosten von Kundennähe und Service“ zu sparen. „Wir dürfen
in der Sanierung den Kunden nicht aus den Augen verlieren“, sagte
Patzelt der WAZ. Der Betriebsratschef stellt sich auf schwierige
Verhandlungen ein. Ein heikles Thema ist, dass die
Karstadt-Geschäftsführung die Mitarbeiter in den Filialen in drei
Gruppen einteilen will – in Verkäufer, Kassierer und Wareneinräumer.
Betriebsratschef Patzelt fragt dazu zweifelnd: „Wie geht es Karstadt
an, Mitarbeiter zu überzeugen, gegebenenfalls eine andere Tätigkeit
zu übernehmen?“
Plänen der Karstadt-Führung zufolge soll es bundesweit acht
sogenannte Kopffilialen geben, die unter anderem für die Sortimente
an mehreren Standorten zuständig sind. Dortmund und Köln sind als
Kopffilialen für NRW vorgesehen. Arbeitnehmervertreter vor Ort zeigen
sich skeptisch. „Das stelle ich mir sehr schwierig vor“, sagte
Christa Schubert, Karstadt-Betriebsrätin in Recklinghausen. Sie hat
die Sorge, dass einzelne Standorte unter der Zentralisierung leiden.
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